26. Juni

Am dritten Tag haben wir noch weiter beobachten können, dass die Sauberkeit der Kinder an erster Stelle steht. Nicht nur, dass es eine Art "Uniform " gibt, über die wir schon geschrieben haben, nach dem Wickeln und immer wieder zwischendurch werden die Haare wieder ordentlich gemacht und auch die kleinsten Kinder müssen vor dem Abholen ordentlich aussehen. In Deutschland ist es nicht schlimm, mal dreckig zu werden oder mal mit unordentlichen Haaren zu den Eltern zu kommen.


Dafür nehmen sie es mit der Pünktlichkeit nicht so streng wie die Deutschen. Als wir mit der Tante gestern und heute etwa eine halbe Stunde später kamen, hat sich niemand darüber beschwert, als hätte niemand bemerkt, dass wir so spät waren. Es ist also nicht schlimm, etwas flexibeler und später zu sein. 


Es werden auch viele technische Hilfsmittel benutzt. Lieder werden vom Handy aus gespielt, genauso wie verschiedene Videos von beispielsweise Tiergeräuschen. Ebenfalls hat jede Gruppe einen Fernseher im Raum. Dieser ist zwar nicht durchgehend an, aber zwischendurch können die Kinder ruhig Kinderserien ansehen. 


Apropos Kinder: Die Kinder sind viel gesprächiger als erwartet! Man merkt, dass sie von der Sprachentwicklung teilweise viel weiter sind als die Kinder in Deutschland, vermutlich weil sie regelmäßig wie in der Schule sprachlich gefördert werden durch Karten, Lieder, Gespräche und vieles mehr. 

Dazu verhalten sie sich oft sehr sozial. Sie weinen selten, wenn z.B. ein Kind ihm das Spielzeug wegnimmt, sondern gibt es manchmal sogar freiwillig ab. Wenn ein Kind aus verschiedenen Gründen weint, kommen die Kinder und versuchen ihn oder sie zu trösten oder zu beruhigen. Ihre Empathie ist recht hoch. 

Sie sind viel ruhiger, bleiben nach Aufforderung lange still sitzen, was bei U3-Kindern nicht leicht ist. Es herrscht eine Art Disziplin, die aber nicht zu groß ist. 

Auch haben sie nicht so viel Spielzeug, sondern nur einige Bausteine, vielleicht mal eine BabyBorn und manches mehr für 12 Kinder in etwa. Auch draußen gibt es ja nur wenige Spielgeräte, wie wir schon mal geschrieben haben. Trotzdem sind sie zufrieden mit dem, was sie haben und scheinen sich nie zu langweilen. Das liegt aber daran, dass der Tagesablauf nicht weniger aus Freispiel besteht, sondern mehr aus Liedern, tanzen, vorlesen, und lernen. 

Essen tun sie nicht in der Gruppe wie in Deutschland, sondern in einer Art Mensa, also einem extra Raum. 


Man merkt also, dass es schon große Unterschiede zu Deutschland gibt, auch wenn man diese Unterschiede nicht verallgemeinern kann, da jede KiTa andere Konzepte, Ideen usw. hat. 

Wir wissen nur an manchen Stellen nicht genau, welche Aspekte das Konzept der KiTa beinhaltet, die man auch für Deutschland übernehmen kann. Die finden wir aber bis Ende des Praktikums heraus! 


Bis zum nächsten Mal!

Luisa & Alexandra